Die Telekom bereitet sich auf die Abschaltung von UMTS und HSDPA vor?

Autor: Bastian Ebert

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Die Telekom hat bei neueren Verträgen einen neuen Bereich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen eingefügt, der darauf hindeutet, dass einige Bereiche des Telekom Netzes mittelfristig nicht mehr weiter geführt werden sollen. Dabei handelt es sich um die 3G Verbindungen UUMTS und HSDPA, die möglicherweise bereits am 2021 nicht mehr nutzbar sein werden.

Bei tk-world hat man folgenden neuen Passus in den AGB des Unternehmens entdeckt:

Die dort aufgeführte Netztechnologie 3G (UMTS – Universal Mobile Telecommunications System – und HSPA – High Speed Packet Access -) im Mobilfunknetz der Telekom ist – vorbehaltlich einer Verlängerung – nur bis zum 31.12.2020 verfügbar. 

Diese Passage gab es bisher in den Geschäftsbedingungen der Telekom so noch nicht und es scheint, als bereite sich das Unternehmen darauf vor, die UMTS Bereich (also wohl das komplette 3G Netz) früher oder später abzuschalten. Dann wären für Kunden neben den 2G Netzen nur noch LTE und eventuell das zukünftige 5G verfügbar. Allerdings werden noch einige Jahre vergehen, bis dies umgesetzt wird. Bis Ende 2020 wird sich im Mobilfunk-Bereich noch einiges tun und es wird wohl auch noch einige Änderungen geben. Von diesem Schritt wären allerdings nicht nur die originalen Telekom Kunden betroffen sondern auch die Nutzer von Drittanbietern wie beispielsweise Congstar.

Warum will die Telekom UMTS abschalten?

Der neue Passus in den AGB deutet zwar an, dass die 3G Bereiche abgeschaltet werden sollen, einen Hinweis, warum das Unternehmen diesen Schritt gehen will, gibt er aber nicht. Hintergrund könnte aber sein, dass die Telekom die freiwerdenden Frequenzen aus diesem Netz anderweitig verwenden will. Vor allem die neuen 5G Verbindungen, die in den nächsten Jahren kommen sollen, stehen hier im Vordergrund. Mit 5G möchte man noch schnellere Datenverbindungen ermöglichen und es sollen damit auch Datenraten von mehreren Gigabit erreicht werden. Derzeit leistet das Telekom Netz maximale Geschwindigkeiten von bis zu 300MBit/s – zukünftig mit 5G sollen es 1Gbit/s und noch mehr werden. Dazu braucht man aber freie Frequenzbereiche und die Abschaltung von UMTS könnte damit zusammenhängen.

Das Unternehmen schreibt selbst zum 5G Ausbau:

„Auf dem Weg zu 5G gilt unsere besondere Aufmerksamkeit 2017 sicherlich auch der Kommunikation mit und unter Sensoren“, richtet CTO Bruno Jacobfeuerborn seinen Blick nach vorn. „Die Kommerzialisierung des Internet der Dinge via Schmalband-Kommunikation wird einer der großen Branchentrends im kommenden Jahr sein und auch uns beschäftigen.“ Neben Ultra Mobile Broadband und Tactile Internet gehört Massive IoT zu den inhaltlichen Schwerpunkten von 5G. Das Aktivieren von Schmalband-IoT (NB-IoT) im Netz der Deutschen Telekom ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin. Im Herbst 2016 hatte die Telekom damit begonnen die Netze in Deutschland und den Niederlanden fit dafür zu machen. Mittlerweile ist mit Griechenland ein weiterer Markt für NB-IoT hinzu gekommen. Weitere werden 2017 folgen.

Welche Auswirkungen hat das auf Kunden?

Die genauen Auswirkungen auf die Tarife sind bisher noch unklar, vor allem auch deshalb, weil es bis auf die AGB keinen Hinweis darauf gibt, wie genau die Telekom die Abschaltung vornehmen will. Derzeit ist es aber so, dass viele Tarife von Drittanbietern und Discountern das 3G Netz für die Datenübertragung nutzen. Wenn dies nicht mehr möglich ist, stände nur noch das extrem langsame 2G Netz zur Verfügung. Das wäre faktisch die Abschaltung des mobilen Internets für ältere Karten. Es ist aber anzunehmen, dass die Telekom dann möglicherweise das 4G Netz (also LTE) für alle Anbieter öffnen wird. Genaue Informationen dazu fehlen aber noch.


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