Simkarte sperren – so schnell kann man Handy-Tarife bei Verlust oder Diebstahl deaktivieren

Autor: Bastian Ebert

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Simkarte sperren – so schnell kann man Handy-Tarife bei Verlust oder Diebstahl deaktivierenn – Das Handy oder Smartphone ist leider schneller verschwunden, als man denkt – sei es durch Verlust oder durch Diebstahl. In solchen Fällen kann es gerade bei normalen Handyverträgen sehr teuer werden, wenn Kriminelle das Gerät nutzen um teure Hotlines oder Service-Rufnummern zu kontaktieren. Innerhalb von wenigen Minuten können dann hohe Rechnungsbeträge entstehen.

Im Prepaid Bereich ist die Gefahr nicht ganz so groß, denn dort kann nur maximal vertelefoniert werden, was vorher auf die Karte geladen wurde. das Kostenrisiko ist aber eher überschaubar. Aber auch eine Prepaidkarte kann für Drohanrufe oder andere Gesetzesverstöße eingesetzt werden.

Es gibt also gute Gründe beim Verlust eine Handykarte diese so schnell wie möglich sperren zu lassen. Dann ist die Karte nicht mehr nutzbar und kann weder für Gespräche, SMS noch Internet-Verbindungen eingesetzt werden. Allerdings lassen sich die Karten dann auch vom Inhaber des Vertrages nicht in jedem Fall wieder entsperren. Man sollte sich also sehr sicher sein, dass man die Karte nicht wieder findet bzw. sie gestohlen ist. Die Sperre rückgängig machen klappt leider nur selten, in der Regel ist die Sim nach der Sperre dauerhaft inaktiv und man benötigt eine Ersatzkarte (mit der gleichen Rufnummer).

Simkarte sperren – so schnell kann man Handy-Tarife bei Verlust oder Diebstahl deaktivieren

HINWEIS: Alle Anbieter auf dem deutschen Markt bieten eigenen Sperrhotlines an oder sind an die 116116 angeschlossen. Es macht für die nachfolgenden Tipps also keinen Unterschied, ob man einen D1 Handytarife, Handyverträge von Vodafone oder O2 Flatrates nutzt.

Die Kosten für die Sperrung einer Simkarte

Die Sperrung der Simkarte selbst ist bei allen Anbieter kostenlos. Es gibt also für die Sperrung der alten Simkarten selbst keine Kosten und in der Regel bieten auch alle Anbieter eine kostenfreie Hotline an, unter der man die Simkarte sperren lassen kann. Es gibt dabei keine Unterschied zwischen Prepaid- oder Postpaidkarten, die Sperrung ist unabhängig von der Art der Abrechnung kostenfrei.

Allerdings entstehen im Zusammenhang mit der Sperrung in den meisten Fällen leider doch Kosten, denn es muss in der Regel eine neue Ersatzkarte ausgestellt werden. Diese neue Handykarte hat zwar die gleiche Rufnummer aber ein neue PIN und PUK. Die Kosten für die Übersendung einer Ersatzkarte sind je nach Anbieter unterschiedlich hoch. Die Telekom kassiert beispielsweise fast 30 Euro für eine neue Karte. In den FAQ das Unternehmens heißt es dazu:

Benötigen Sie aus einem anderen Grund eine neue Karte, wird in den aktuellen Tarifen mit Laufzeit ein einmaliger Preis von 29,95 € berechnet. In Prepaid-Tarifen (Xtra) sowie einigen älteren Tarifen (z. B. Call, Call & Surf Mobil, Complete Mobil, Max, Max Flat, Combi Flat, Relax, Combi Relax, Complete, web’n’walk Connect, web’n’walk@home) werden 20,50 € berechnet.

Der Telekom Discounter Congstar ist deutlich preiswerter. Hier zahlt man für eine Ersatzkarte nur etwa die Hälfte. In der Hilfe des Unternehmens heißt es:

Zum Sperren der SIM-Karte benötigst du neben deiner Rufnummer auch deine Kundennummer oder die Kartennummer. Stattdessen kannst du uns auch deine persönliche PIN (Legitimations-PIN) nennen. Dabei kannst du auch gleich eine neue SIM-Karte bestellen – so behältst du deine alte Rufnummer und kannst dein Guthaben auf die neue SIM transferieren.  Eine solche Ersatzkarte kostet 14,99 €.

Auch wenn die Sperrung selbst kostenfrei ist, entstehen leider doch Kosten durch eine Sperrung, daher sollte man sich dies gut überlegen und eventuell nochmal genauer suchen.

WICHTIG: Die Sperrung einer Simkarte ist KEINE Kündigung. Der Handyvertrag läuft weiter und man zahlt auch weiter Grundgebühr, wenn der Tarif bzw. die Sim gesperrt ist. Man bekommt in der Regel eine neue Sim zugeschickt und kann diese dann zu den bekannten Konditionen weiter nutzen. Wer den Tarif nicht mehr braucht, sollte daher regulär kündigen. Mehr dazu: Tarife mit monatlicher Kündigung | Tarife mit täglicher Kündigung

Pixabay CC0Der Sperr-Notruf 116 116

Für die Sperrung gibt es mittlerweile eine deutschlandweit einheitliche Rufnummer unter der man Karten sperren lassen kann. Dieser Notruf dient für Sperrungen von Karten aller Art, auch Simkarten von Handykarte gehören dazu. Insgesamt können folgenden Karten und Dienste gesperrt werden:

  • Bankkunden- und Maestrokarten
  • Kreditkarten
  • Mobilfunkkarten
  • elektronische Signaturen bzw. Trägermedien von Zertifikaten
  • Mitarbeiterausweise mit elektronischer Zugriffskontrolle
  • Kundenkarten mit Zahlungsfunktion
  • Online Banking- und E-Mail-Accounts
  • Remote Access Systeme
  • andere elektronische Berechtigungen

Allerdings nutzen nicht alle Anbieter diesen Service. Man kann aber dennoch zuerst dort anrufen, falls der eigene Anbieter nicht mitmachen sollte, wird das einfach mitgeteilt.

Neben der 116 116 als Rufnummer gibt es auch noch weitere Nummern, unter denen man die Hotline aus dem Ausland erreichen kann. Dafür stehen folgende Nummern zur Verfügung:

  • +49 116 116
  • +49 30 4050 4050

Die zweite Rufnummer dient eher der Absicherung, falls die erste Variante durch Anbieter aus dem Ausland nicht unterstützt wird. Man kommt aber in jedem Fall beim selben Dienst heraus.

Es fallen keine Kosten für einen Anruf an, zumindest nicht für Sperrungen aus dem Inland. Im Ausland kann die Verbindung Roaming-Gebühren kosten. In den FAQ zur Sperr-Notrufnummer findet man folgenden Hinweis:

Der Anruf beim Sperr-Notruf 116 116 aus dem Inland ist gebührenfrei. Aus dem Ausland kann aus technischen Gründen keine gebührenfreie Nummer angeboten werden. Möglicherweise berechnet Ihnen Ihr Medienherausgeber z.B. Bank oder Sparkasse im Nachhinein die anfallenden Vermittlungskosten weiter.

Dazu sollte man für die Sperrung einige Daten bereit halten. Bei der 116 116 muss man zwar keine Vertrags- oder Adressdaten angeben, bei der Vermittlung zum Anbieter werden dann aber durch den Anbieter Daten abgefragt um sicher zu stellen, dass man auch zur Sperrung der Karte berechtigt ist. Das soll auch davor schützen, das Unbefugte einfach so fremde Karte sperren.

Video: Der Sperr-Notruf 116 116

Simkarte Sim Smartphone Pixabay CC0Die Sperr-Hotlines der Anbieter selbst

Neben der allgemeinen Rufnummer, die deutschlandweit für alle Anbieter gilt, bietet fast jeder Anbieter auch selbst eine eigene Hotline an, die speziell dafür da ist, Kartensperrungen entgegen zu nehmen. Oft haben die Unternehmen dafür eine spezielle 0800-Rufnummer oder eine Festnetz-Nummer eingerichtet, um Sperrungen durchführen zu können. Bei Klarmobil gibt es dafür beispielsweise zwei spezielle Rufnummern, je nachdem ob man Prepaid- oder Postpaid Kunde ist:

Über diese Rufnummern sind aber nur Kartensperrungen möglich, ein normaler Kundensupport findet dort nicht statt. So soll gewährleistet werden, dass die Rufnummern auch erreichbar sind, wenn eine Karte schnell gesperrt werden muss. Auch bei Vodafone gibt es zwei Rufnummern zur Kartensperrung:

  • Für Kunden mit Laufzeitvertrag: +49 172  1212
  • Für CallYa-Kunden: +49 172  229 0 229

Ähnliche Konstruktion findet man bei allen deutschen Mobilfunk-Anbietern. In der Regel sind die entsprechenden Rufnummern im Kontaktbereich angegeben. Sollte man die Sperrhotline nicht finden, ist es besser auf die 116 116 zurück zu greifen.

Bei einigen Anbietern kann die Karte auch selbst direkt im Kundenbereich (nach Login mit Nutzername/Passwort) durchgeführt werden. Beispielsweise nutzt 1&1 diese Möglichkeit und schreibt dazu im FAQ-Bereich:

Die Sperrung Ihrer 1&1 SIM-Karte können Sie natürlich auch an Ihrem Computer durchführen. Loggen Sie sich dazu mit Ihren Kundendaten in Ihrem 1&1 Control-Center ein. … Für die Sperrung Ihrer 1&1 SIM-Karte wird Ihnen eine einmalige Gebühr berechnet. Die Höhe dieser Gebühr wird Ihnen im Verlauf des Sperrprozesses in Ihrem 1&1 Control-Center angezeigt sowie in der Preisliste Weitere Preisinformationen. Sie finden diese Preisliste in Ihrem 1&1 Control-Center direkt auf der Seite Übersicht.

In diesen Fällen kann die Simkarte oft auch einfach selbst wieder entsperrt werden, falls man sie doch wieder gefunden hat. Prinzipiell sollte man sich aber nicht darauf verlassen.


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